B e r i c h t e   v o n   L e s e r n   f ü r    L e s e r

MOUNTAINBIKE GUIDE TÜRKISCHE RIVIERA LYKIEN

Der Bike Guide Leser P.v. Böselager war so freundlich einen Bericht über eine Fahrt von Antalya nach Fethiye zu verfassen, wofür ich mich herzlich bedanke.
Lesen Sie hier die Erlebnisse der beiden Tourenradler

Den Bike-Guide haben wir, zwei Studenten kurz vor bzw. nach Beendigung des Studiums, mit der Zielsetzung genutzt, abseits der D400 auf schöner Strecke von Antalya nach Fethiye zu fahren. Vorab: es ist uns leicht gelungen. Ohne den Guide hätten wir das so nicht geschafft. Gefahren sind wir Anfang März. Normalerweise hat es um die Zeit noch häufig Regen, wir sind jedoch zu 95% verschont geblieben. Als Gepäck hatten wir in unseren 30 bzw. 26-Liter-Rucksäcken nebst Kleidung und Pipapo ein Zelt und Schlafsäcke dabei. Wir sind zwei Hobby- bzw. Gelegenheitssportler, die nicht sonderlich austrainiert sind. Der folgende Bericht zeigt insbesondere die von uns gefahrene Strecke auf und soll ergänzend einen leichten Eindruck davon vermiteln, welchen Spaß uns die ganze Strecke gemacht hat.

Los geht es am ersten Tag mittags von Antalya gemäß der Tour Nr. 7. Direkt zu Anfang, nachdem wir von der D400 Richtung Gedeller abgebogen sind, machen wir den Fehler, der saubereren Strecke zu folgen, die nach links den Bach kreuzt (und zu einem Restaurant auf dem Kara D. führt). Hier hätten wir geradeaus fahren müssen. Dass wir uns fortan am falschen Berg (der eine Sackgasse darstellt) befinden, stellt Ursu erst nach ein paarhundert "unnötigen" Höhenmetern fest. Obwohl auch dies eine wunderschöne Strecke darstellt, stiehlt sie uns Zeit und Kraft. Im Folgenden machen wir erste Erfahrungen über den Unterschied des Kraftaufwands bei bröckeliger Piste und geteerter Straße, insbesondere mit 10kg Gepäck auf dem Rücken. Bis in die Dämmerung schaffen wir es nur bis unterhalb von Hisarcandir, von wo uns ein herzensguter Klein-LKW-Fahrer bis zum selbigen Ort mitnimmt. Da es dort schon dunkel ist, bleibt uns nichts anderes, als unsere kleine Hütte direkt gegenüber der Moschee am rauschenden Bach auf dem einzigen halbwegs planen Stückchen Erde aufzubauen. Fatalerweise haben wir aus Platzgründen keine richtigen Isomatten dabei, so dass wir die Nacht nur mit Kuscheln und stetem Wenden wegen der Kälte von unten überstehen. Die ersten Lichtstrahlen nutzen wir freudig zum Aufstehen um festzustellen, dass auf den wenige Kilometer entfernten Bergen noch ordentlich Schnee liegt. Die Nachttemperaturen auf 800m dürften entsprechend bei unter 5°C gelegen haben.

Am zweiten Tag geht es weiter auf der geteerten Kleinstraße, über 1200m bis zum Abzweig links nach Ovacik (Richtung Gül Mountain Hotel). Weiter über Gedelme nach Kemer. In Kemer verlieren wir wenig Zeit, sondern machen uns sogleich auf nach Tekirova. Dies entspricht der küstennahen Strecke der Tour Nr. 8S des Guides. Das kleine bisschen D400 ist zu verschmerzen. In Tekirova, einem zu dieser Jahreszeit untouristischen kleinen Ort, ist gerade Wochenmarkt, auf dem wir zwei radsport-bekleideten Ausländer natürlich auffallen. Das nehmen wir gerne in Kauf um uns dafür mit frischem Obst und Gemüse für kleines Geld einzudecken.
Von Tekirova geht es weiter entsprechend der Tour Nr. 16 entlang des lykischen Wanderweges, welcher auch für uns Nichtprofis größtenteils gut befahrbar ist. Herrliche Ausblicke auf die kleinen Inselchen! Um unser Zelt nicht erst wieder bei Dunkelheit aufzuschlagen, machen wir in einer kleinen Bucht etwa auf der Hälfte der Strecke Tekirova - Maden Bucht halt.

Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang im Meer geht es weiter zu eben jener Maden Bucht, in der uns der lykische Wanderweg nicht weiterzuführen scheint. Nicht stören tut das drei Fischer, derer zwei uns für 30 YTL (-vielleicht hätten wir mal handeln sollen...-) in 10 Minuten per Boot nach Cirali taxieren, wie Herr Eichhorn ebenfalls als Variante in seinem Guide beschreibt. Obwohl die Herren Fischer (naturgemäß) etwas rauhbeinigere Typen zu sein scheinen, entpuppen sie sich als Männer mit dem Herz am rechten Fleck. Von Cirali rollen wir weiter nach Olympos.
Am Strand gönnen wir uns ein paar Sonnenstrahlen in der Mittagssonne, bevor wir, den Reiseführer verlassend, ins Inland Richtung Yazir abbiegen. Die Landstraße hinauf über fast unbefahrene Nebenstraßen durch wenige friedliche untouristische Ortschaften bis zum südlichen Eckpunkt von Herrn Eichhorn's Tour Nr. 18 auf ca. 500/600 Metern, den wir jedoch aus Ost/Südost ansteuern (aus Yazir bzw. Belen). Von dort nehmen wir die Abfahrt über die D400 nach Kumluca, was sehr gut befahrbar ist, da selbige Straße hier durchweg mit einem Randstreifen ausgerüstet und zudem wenig befahren ist. Eingangs von Kumluca liegt direkt der Busbahnhof. Von hier lassen wir uns für 20 YTL samt Bikes direkt nach Kas transferieren. Der Radtransfer stellt kein Problem dar, da wir unsere Bikes kurz auseinandernehmen. Dieser Entschluss stellt sich als richtig heraus, denn das Stück der D400 zwischen Kumluca und Kas ist oft eng, recht stark serpentinig (für eine Hauptverkehrstraße) und viel befahren. Je nach umgebenden Verkersteilnehmern bedeutet eine Radtour hier Lebensgefahr. In Kas gönnten wir uns eine Pension ("Yusuf", mit einem netten schweizerischen Dauergast) für insgesamt 30 YTL.

Dem touristischen aber hübschen Ort Kas entweichen wir am Mittag des vierten Tages mittels der Tour Nr. 24, um uns gen Inland über Yeniköy (Variante 24 A) auf den Pass Richtung Gökceören zu machen. Die 985 Höhenmeter am Stück mit Gepäck machen uns in Anbetracht strahlenden Sonnenscheins gut zu schaffen.  Aber Spaß macht es trotzdem oder gerade deswegen! Auch hier beflügelt uns der sensationelle Ausblick. Vom Pass herab nach Gökceören eine kleine Erholung. Gökceören (hier kreuzt der lykische Wanderweg) ist ein Traum von einem Dorf. Die von dort weiterführende Strecke nach Saribelen ist ebenfalls von einer sensationellen Friedlichkeit geprägt. Von dort nehmen wir die Abfahrt bis nach Kalkan in die traumhafte Abendsonne hinein. In Kalkan bekommen wir ebenfalls eine Pension für 30 YTL.

Von Kalkan nutzen wir am folgenden fünften Tag die Tour Nr. 30, um nach Patara an den Strand zu gelangen. Obwohl sehr berühmt, ist dieser Anfang März nahezu menschenverlassen. Da Menschen aus mehreren hundert Metern üblicherweise nicht mehr alles erkennen können, lassen wir auch in der Türkei die Hose ausnahmsweise mal Hose sein und hüpfen ins Wasser. Auf dem Rückweg werfen wir ein Ohr in das reizvolle Amphitheater von Patara. Wir begeben uns zurück Richtung D400 bzw. Fethiye, wo wir bei nächster Gelegenheit einen Bus nach Fethiye nehmen.

Damit sind wir in Fethiye, unserem eigentlichen Ziel angekommen. Hier wohnen wir in Calis bei einer Bekannten. Große Freude bereiten uns hier die Rundtouren 34 (Ölüdeniz, Schmetterlingstal) und 35 (Halbinsel von Fethiye). Unseren restlichen Urlaub nutzen wir auch zu weniger sportlichen Aktivitäten. Von Fethiye nehmen wir den Bus zurück nach Antalya über die D350. Diese Strecke (ca. 200 km) kostet uns samt Rädern 43 YTL und hält überraschenderweise noch einmal frischen Schneefall bereit.
 


Sehen Sie hier die zugehörige Bildergalerie von Herrn P.v Böselager
 



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